Chronik

Die Zeller Narrenzunft e.V. wurde am 07. März 1956 gegründet und am 12. Februar 1969 als e.V. im Vereinsregister beim Amtsgericht Offenburg  eingetragen.

Mensch und Tier lebten nach alten Überlieferungen in ärmlichen Verhältnissen und wurden durch mancherlei Begebenheit arg geplagt. Mißernten, Hungersnöte mit “Bettelsuppe von Offenburg” sind verzeichnet. Die Pest und die Hexenverfolgung setzten arg zu. Zeugen dieser Zeit sind noch ein erhaltenes Spottlied auf den “Hutschier mit schelle” (Bott) und das Sechsergericht, das noch heute gesungen wird

Schelle, Schelle, Sechser- alli, aldi Hexe, narro, es bisst mi ä Floh – weis nimmi wo, am Popo. Schelle, Schelle scheiß, im Riedle lauft ä Geiß, im Weyerbach äKuh un alli Rammerschwierer schlage d’ Läde zu.

Dieses Spottlied deutet auf die Wegnahme der Güter der als Hexe verfolgten hin. Mensch und Tier waren aufeinander angewiesen, ganz besonders aber der genügsame Esel zeichnete sich als unentbehrlicher Helfer im Weinberg und bei der Ernährung vieler Familien aus. Mit seiner Milch, Fleisch, seinem Fell, mußte er über Jahrhunderte bis Anfang dieses Jahrhunderts den Menschen in unserem Ort dienen.

So ist es verständlich, daß der Esel das Sinnbild im Dorfwappen von Zell-Weierbach war, bis es um die Jahrhundertwende (1900) durch je drei Trauben mit Rebmesser getauscht wurde, da der Esel als Haus- und Zugtier mehr und mehr durch Kühe ersetzt wurde.

Damit der Esel als treuer Helfer unserer Vorfahren in der Erinnerung haften bleibt, hat die Zeller Narrenzunft ihn als Symbolfigur auserwählt. Eine große Gruppe mit Zottelfell und Eselskopf soll dieses ehemals nützliche Tier der Nachwelt wieder bewußt machen.

Ein ebenso alter Brauch das “Schiebefier am Schiebebuckel” wird in jedem Jahr am Fasnachtssonntag abgebrannt. Dieser alte Brauch wurde durch die Narrenzunft wieder neu belebt. Das Sammeln des Reisigs, das Abbrennen zur Bettzeit und Feuerradschlagen (Schieb) sind nach alten Ritualen noch erhalten und sollten auch weitergetragen werden. Die Zunft hat sich mit der Gruppe “historischen Spielmannszug, Esel und Teufel” als Belagerer der “Teufelskanzel” (ein Fels im Wald) und der “Zunfträten” mit landschaftlicher Tracht sowie der Belebung der Straßenfasent “Gizig schrei” eine vielseitige Aufgabe gestellt, deren Aktionen in diesem Bericht nicht vollzählig erwähnt werden können. Sie sind aber festgehalten und werden der Jugend unserer Narrenzunft für ihre Zukunft mitgegeben.

Vorrangig steht für uns der Grundsatz:

“Die Narrenzunft hat sich dieser Aufgabe angenommen. Sie wird auch in Zukunft uneigennützíg in diesem Geiste zum Wohle und zur Freude aller tätig sein”

Am 29.01.2011 feierte die Zeller Narrenzunft ihr 55 jähriges Bestehen.